Geßner

Geßner
Gẹßner,
 
Salomon, schweizerischer Dichter, Maler und Verleger, * Zürich 1. 4. 1730, ✝ ebenda 2. 3. 1788; war zunächst Buchhändler, dann Zürcher Ratsherr, Verleger und Kantonalbeamter. Als Buchhandelslehrling in Berlin stand Geßner in enger Verbindung mit K. W. Ramler, F. von Hagedorn und E. von Kleist, unter dessen Einfluss er sich von der konventionell-anakreontischen Dichtung der Naturidylle und Pastoralpoesie zuwandte. In Zürich (seit 1750) Freundschaft mit C. M. Wieland. Geßners eigentliche Begabung waren ländliche, schäferlich-galante Szenen in anmutiger rhythmischer Prosa, wie überhaupt seine »Idyllen« (1756, in viele europäischen Sprachen übertragen) den formvollendeten Abschluss der klassizistisch-pastoralen Idylle in deutscher Sprache darstellen. Als Dichter wie auch als Maler und Zeichner, der u. a. seine eigenen Schriften illustrierte, zielte Geßner auf pastellartig-zarte Schilderungen eines zeitlos-heiteren, paradiesischen Naturzeitalters, aus dem, ganz im Stil und Lebensgefühl des Rokoko, mit allem Beunruhigendem und Bedrohlichem auch Größe und Ernst verschwunden sind. Geßner malte idyllische Landschaften (Gouachen, Aquarelle) und schuf Landschaftsradierungen sowie Vignetten und Illustrationen zu eigenen Dichtungen und Werken anderer Autoren.
 
Weitere Werke: Daphnis (1754; Roman); Der Tod Abels (1758; Prosa-Epos); Gedichte (1762).
 
Ausgabe: Sämtliche Schriften, 3 Bände (1762, Nachdruck 1973-74).
 
 
J. Hibberd: S. G. His creative achievement and influence (London 1976);
 
S. G., bearb. v. M. Bircher u. a. (Zürich 1982).
 

Universal-Lexikon. 2012.

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